infoBoard mitten in Irland
Eine Insel mitten im Atlantik – ein beliebter Ort für US Firmen, die ein grosses Potenzial an englschsprachigen Mitarbeitern finden. Aus dieser Perspektive habe ich das Land noch nie gesehen. Es ist gut, Länder selber zu besuchen, um die Perspektive zu wechseln.
Gerade wegen einer relativ kleinen Bevölkerungszahl von 4,8 Mio ist die Wirtschaft sehr exportorientiert. Wo viel „Manufacturing“ ist, sollte auch infoBoard sein.
Die Aufgabenstellung der beiden Firmeninhaber war vier Wochen vorher: Übersicht über die laufenden Aufträge zu schaffen, und zwar nur über den Bearbeitungsstand in 5 Abteilungen und für die Verkaufsabteilung der erfolgreichen Firma eine fundierte Aussage zu Lieferdaten für neue Aufträge geben zu können.
Unser Softwarepartner in Irland begleitet Sitzungen und das Training, und mit seiner Hilfe können die aktuellen 620 Planungsobjekte selektiert und zusammengestellt werden. Jedes Planungsobjekt kann dabei bis zu 20 Einzelteile beinhalten. Die einzelnen gescannten Bearbeitungsschritte werden in seiner Software addiert, so dass die begonnenen Aufträge mit Pfeiloptik und die aufgelaufenen Stunden mit Fortschrittsbalken gut sichtbar werden.
Die nicht rechtzeitig einzuplanenden Aufträge landen aus dem infoBoard SyncTool Server in den Poolzeilen *) Es blinkt heftig auf der Produktionsplantafel: infoBoard zeigt die Lieferterminüberschreitungen an. Jetzt hätte ich gerne hier vor Ort die Enterprise Edition, um eine ausbalancierte Planung nach Critical Chain Projectmanagement (CCPM) zu bekommen.
Wird nachbestellt.
Ich bin zufrieden, die Anwender sind zufrieden, der Softwarepartner erkennt die Möglichkeiten für seine anderen Kunden. Die Datenbankschnittstelle ist wirklich mächtig. Das Gefühl ist, das wir aus einem Streichquartett ein grosses Orchester gemacht haben.
Das muss ich erklären: vor etwa 30 Jahren habe ich als Bandleader der stadtbekannten „Billy de Lion and the Wild Cats“ an einem bedeutenden Abend Hamburger Rock’n’Roll Bands in der Hamburger Markthalle mit 1.000 Zuschauern teilgenommen. Zu Vorbereitung haben wir zusätzlich 4 Blasinstrumente dazu genommen und eine Version von dem Song “ Stagger Lee“ mit einem Bläsersatz gespielt. D a s w a r unglaublich „mächtig“, weil dieser Sound mich fast von der Bühne gefegt hat. … and the leaves came tumblin‘ down ..(der Bläsereinsatz).
Jetzt der Auftritt der Geschäftsführung. Was passiert nun fragt er: ich habe gerade einen neuen Auftrag bekommen, zu liefern am Freitag (Kundennahe Flexibilität scheint ein Erfolgsfaktor zu sein). Wir öffnen einen vorbereiteten Musterauftrag, lassen uns die Zeitaufwände in den 5 Abteilungen diktieren und planen den Auftrag ein. Ergebnis: zunächst einmal eine Woche zu spät lieferbereit! Nun Planungsobjekt in der Fertigung für drei Ressourcen teilen, parallele Bearbeitung erlauben, Graph optimieren: Jetzt werden wir Freitag lieferfähig.
Ein perfekter Abschluss für den heutigen Tag!
Ich habe immer dafür gekämpft, das infoBoard als ein operationales Planungswerkzeug mit eindeutiger Ressourcenzuordnung eingesetzt wird. Hier war nun ein ERP System mit sehr detaillierten Arbeitsschritten, was eine vernünftige Visualisierung unmöglich macht. Aber weil der Softwarepartner virtuos mit den Daten umgehen u n d zuhören kann, konnte die Vorstellung der Geschäftsleitung schnell und sehr gut umgesetzt werden.
Die geplante Reihenfolge auf infoBoard muss aber nun auch durchgesetzt werden. Hilfreich für den Shopfloor ist dabei die infoBoard Webapplikation, die alle zu bearbeitenden Aufgaben des Tages für jeden Bereich auflistet. Wir richten 5 Logins ein, mit Filter auf die jeweiligen Bereiche.
Verbleibende Aufgabe für die Firmenmitarbeiter ist die Pflege der Stundenaufwände und die akkurate Stundenrückmeldung aus der Konstruktion (Englisch: Design). Wesentliche Voraussetzung für die Qualität der infoBoard Sichten.
*) Kleine Anekdote am Rande: selbstverständlich sage ich im Workshop „Pool“. Wir Deutschen meinen damit immer die Sammlung nicht zugeordneter Aufgaben u.ä. Wir greifen in den Pool oder
wir holen aus dem Pool. Die Fragezeichen auf den Gesichtern meiner irischen Teilnehmer führt mich zu der Nachfrage, ob der Begriff hier nicht die selbe Bdeutung hat. Tatsächlich können sich die Produktionsleute am Ende ü mit dem Begriff einverstanden erklären.
Aber ich weiss nun: dieser Begriff hat sich in Deutschland verselbstständigt. Eine weitere Variante der Internationalisierung: der Reimport von englischen Wörtern mit geänderter Bedeutung. Sehr interessant.