infoBoard an der Ostküste der USA
Wir fliegen das erste Mal in Boston ein. Zum Glück geht die Einreise schneller als sonst, denn hier gibt es self served Terminals, an denen man seinen Pass, die Fingerabdrücke und das Foto selber machen kann.
Ich wäre gerne – wie vom Reiseführer vorgeschlagen – mit dem Wassertaxi vom Flughafen nach Boston City gefahren. Ich halte Ausschau nach einem Schild, aber … Später werde ich sehen, dass unser Hotel tatsächlich eine Wassertaxi Haltestelle hat, naja, das nächste Mal.Der Besuch im Headquarter unseres neuen Kunden aus dem Aerospace Bereich ist amerikanisch herzlich und macht richtig Spass. Jeder in der Runde darf Fragen stellen, es ist ein sehr kolligiales Verhältnis, so wie man es in den einschlägigen Büchern nachlesen kann. Besonders gelobt wird die einfach zu bedienende Datenbank Schnittstelle.
Im neuem ERP-System ist keine Planungsoberfläche enthalten, und nun werden zusätzliche Möglichkeiten entdeckt: Personalplanung, Urlaubsplanung, Zeiterfassung. Weil wir im deutschen Produktionsbetrieb die schwierigen Abläufe mit der Materialbereitstellung schon gelöst haben, wird es für die anderen Betriebe hier in der USA eher leichter. Mit der Entscheidung für infoBoard hatte man sich fast zwei Jahre Zeit gelassen, hat nichts vergleichbares in den USA gefunden und ist jetzt richtig motiviert.Auf der Highway, die uns an bekannten Universitäten der Ostküste vorbei führt, lernen wir den Unterschied der Ausfahrt Nummerierung mit Buchstaben „58 a“ und „58 b“ neu kennen.
Aus einer 7 Meilen Fahrt wird dadurch eine 25 Meilenfahrt.Wir fahren von Massachusetts in den nächsten Staat Conneticut zu einem möglichen Soft- und Hardware Partner, den wir auf der Messe im September im vorherigen Jahr in Chicago kennengelernt haben. Wir werden von einem der drei Inhaber empfangen und er hat einen Berater aus der Manufacturing Branche mit dabei. Nach dem Gespräch werden wir wissen, warum infoBoard so anders ist. Nicht in Geschäftsprozesse visualisieren sondern in die Ressourcen, und – ich kann es kaum glauben- die Abhängigkeiten mit Verbindungslinien zu zeigen, setzen unsere Gastgeber in Erstaunen. Infinte scheduling – die Berücksichtigung der Kapazität, ja, das ist bekannt. Aber auch noch die Abhängigkeiten zu zeigen, das ist „dynamic scheduling“. Es wird nun klar, dass wir nicht nur schlicht die Istdaten aus der Produktion visualisieren, sondern ein mächtiges Planungswerkzeug haben. Als wir über den Gastzugang ins internet gehen, erkennen wir am Namen „Jesusreigns“, das wir den selben Glauben haben. Zum Mittagessen bete ich dann schon gemeinsam für das Essen.
Wir fahren Nach zwei Tagen Conneticut durch New York am anderen Ende von Manhattan nach New Jersey. Wir sind übrigens Fan von „The Jersey boys“, das Musical haben wir in London und am Broadway gesehen. Bemerkenswert die Autobahn am Newark Flughafen vorbei an die Atlantik Küste: wir fahren auf der alten Autobahn in der Mitte 2-3 spurig, die Erweiterung um drei Spuren wurde einfach daneben dreispurig gebaut. Mit Leitplanke. Autobahn in Autobahn. Es ist eben genug Platz da! Wie können wir denn so rechts in eine Ausfahrt fahren? Links in der Mitte eine Raststätte, von uns und der Gegenrichtung nutzbar. Auf der linken Spur von der Autobahn? Mein Gehirn droht sich an Hand der englischen Erfahrungen zu justieren, ich muss aktiv dagegen halten – rechts fahren ist richtig! Und ausfahren konnten wir schliesslich mit Hilfe einer Brückentechnik. Irre viel Platzverbrauch. Das Navi – Entschuldigung: auf englisch unser GPS- haben wir sowieso auf englisch umgestellt. Die deutsche Aussprache der US Strassenamen war nicht mehr lustig, wie am Anfang.
Wir besuchen einen Interessenten. Wie üblich Excel und eine Papp-Plantafel, wir freuen uns. Das wird ein technologischer Sprung! Schnittstelle zum ERP völlig nebensächlich, allein die automatische Einplanung mit Musteraufträgen und der Verbindungspfeilen würde Ihnen sehr, sehr viel Zeit sparen, so sagen die beiden eingeladenden Produktionsplaner. 5 Jahre schon beklagt sich unser Ansprechpartner, will er die Pappe von der Wand haben.
Wir fahren weiter zu unserem Kunden, 45 Minuten von hier. Ein „gepimtes“ Lagerverwaltungsprogramm generiert hier Produktionsaufträge, die manuell zusammengefasst mit Lageraufträgen zu infoBoard Planungsobjekten eingeplant werden. Die eigene Produktion wurde innerhalb von 4 Jahren von fast 0 auf 100 gebracht. Der Artikelstamm liegt jetzt im infoBoard Panel und wird nach Bedarf eingeplant. „Keep it simple“ lautet die Devise, um Gottes Willen keine Schnittstelle!
Wir fahren fast die selbe Strecke zurück nach Boston. Aus Erfahrung wusste ich, das Google Maps verlässliche Fahrzeiten berechnet, dass das aber im Homeland von Google gar nicht so ist. Die zweispurigen Freeways und Highways von Neuengland sind bis 21:00 Uhr voll mit Feierabendverkehr und wir halten – vorausschauend geplant – im Hotel 2 Std. vor Boston.
Zurück in Hamburg gibt es sofort Online Präsentationen für New Jersey Firmen. Wir sind an den Orten vorbeigefahren. Und die einzige Direktverbindung von Hamburg nach USA ist: Newark Airport in New Jersey. Das schafft eben doch Nähe!
P.S. 3 Monate später erfahren wir: Eine von meinen drei Töchtern mit Familie wandern nach Boston aus. Gut das wir mal in Boston waren…